Mitte September 2023 verändert sich Triest wieder, denn die USS Gerald R. Ford, ein amerikanisches Kriegsschiff, liegt im Golf von Triest vor Anker. Sie ist der modernste und größte Flugzeugträger der Welt. Hierauf haben mehr als 75 Kampfjets und 4500 Personen Platz und der Bau hat satte 13 Milliarden Dollar gekostet…
Und es ist nicht das erste Mal, dass ein amerikanisches Kriegsschiff in Triest vor Anker liegt. Bereits im April 2022 hat die USS Harry S. Truman hier einen Stop eingelegt und die Besatzung hat das Stadtbild von Triest deutlich verändert 😉 Etwas Gossip dazu findest du in diesem Beitrag 😊
Inhaltsverzeichnis
2023 – die USS Gerald R. Ford
Ab Sonntag, 17.09.2023 wird die USS Gerald R. Ford für 5 Tage bis Donnerstag hier vor Anker liegen. Nicht im Hafen, sondern etwas draußen auf dem Meer, weil der Hafen selbst nicht tief genug ist. In der Stadtpolitik wird das Thema Sicherheit intensiv diskutiert. Warum? Weil die USS Gerald R. Ford ein nuklear angetriebenes Schiff ist. Für die Politik bedeutet das, dass das Strahlungsrisiko im Sinne der Triester*innen im Blick behalten werden sollte – auch wenn dieser Flugzeugträger angeblich der Sicherste ist. Daher ist geplant, die Strahlungsbelastung zu messen, solange das Schiff vor Anker liegt. Hier ein paar Eckdaten der USS Gerald R. Ford:
- 337 Meter lang und 78 Meter breit
- Verbaute Flugzeugkatapulte, die zum ersten Mal elektromagnetisch betrieben werden (bisher wurde bei Katapulten auf dampfbetriebene Systeme gesetzt).
Ein paar Eindrücke vom Leben auf dem Flugzeugträger findest du in dieser Reportage:
Auch für die USS Gerald R. Ford gibt es übrigens wieder eine militärische Show am Ankunftstag. Und die Wirtschaft in Triest wird hoffentlich vom Aufenthalt der Besatzung profitieren. 2022 war das jedenfalls der Fall – das Stadtbild hat sich deutlich verändert und von vielen in der Besatzung kam auch Familienbesuch aus Amerika nach Triest.
2022 – die USS Harry S. Truman
Als wir an einem Samstag im April 2022 gemütlich am Molo Audace saßen und die Sonne genossen, fiel uns am Horizont ein Schiff auf, das anders war als alle anderen. Rechts neben uns am Molo IV gab´s ein Welcome-Zelt und Ausflugsschiffe. Am Beginn des Molo Audace bei den Fernrohren, die dir um einen Euro für eine Minute den Weitblick geben, stand eine Schlange ;-). Und als wir nach Hause kamen, stolperte eine junge Frau auf der Suche nach ihrem Apartement mit uns in den Lift. Wie sich herausstellte, kam sie gerade aus den USA. Und auch in der Stadt hörten wir untypisch viele englischsprechende Menschen.
Der Grund: die USS Harry S. Truman, ein Flugzeugträger der United States Navy, ist hier nach zwei Monaten Übungen in der unteren Adria und im Ionischen Meer für einen technischen Zwischenstop angekommen und bleibt bis Mittwoch, 27.04.2022. Das Schiff hat
- eine 330 Meter lange Start- und Landebahn,
- Platz für 90 Flugzeuge und
- kann bis zu rd 6.000 Personen aufnehmen
In Triest waren angeblich rund 4.800 Amerikaner*innen auf dem Schiff. Ein Teil der Besatzung soll auf dem Schiff verbleiben und hier eine kurze Pause einlegen. Andere Besatzungsmitglieder wiederrum schiffen aus. Und weil die meisten Molos zu wenig Tiefe haben und der Molo VII von Containerschiffen belegt ist, ankert der Flugzeugträger im Meer. Die Besatzung der USS Truman in Triest wird mit Shuttel-Schiffen, die üblicherweise für Touristen vorgesehen sind, vom Flugzeugträger zum Molo IV gebracht.
Was macht der Flugzeugträger normalerweise?
Er befindet sich in den Gewässern des Mittelmeers, insbesondere im Tyrrhenischen Gebiet, also zwischen dem westlichen Italienischen Festland, Sizilien, Sardinien und Korsika. Sein übliches Ziel ist es, regelmäßige Marineoperationen zur Aufrechterhaltung der maritimen Integration mit Verbündeten und Partnern zu unterstützen. Ich hatte bisher noch nie einen Flugzeugträger gesehen – du auch nicht? Hier ein Video:
Was macht eine Besatzung eines Flugzeugträgers in Triest so?
Es geht um eine kurze Pause, daher gibt es keine Starts von Hubschraubern oder Flugzeugen (was eine Bewegung des Kriegsschiffes erfordern würde). Vielmehr spazieren viele durch Stadt, Shoppen, treffen ihre angereisten Familien und Freunde und genießen die Schönheit der Stadt. Es werden aber auch Ausflüge nach Venedig und zu den Höhlen in Postojna in Slowenien organisiert. Und wie lokale Zeitungen schreiben: Um die Bindung zu Italien zu stärken und der Besatzung die Möglichkeit zu geben, diese Region Italiens kennenzulernen.
Mein Highlight – Achtung, Gossip😊
Als wir Pizza essen waren, war das Lokal voller Amerikaner und ein paar Amerikanerinnen – ein bisserl wie Little America :-). Und was machte der Pizzaiolo plötzlich? Er spielt dieses Lied! Lo adoro 🙂