Ein Überblick der frühen Geschichte von Triest
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Tergeste
Rund 180 Jahre v Chr. lebten in der Gegend von Triest Kelten und Illyrer. 177 v.Chr. hatten die Römer bereits das nahe Aquilea gegründet und nahmen von dort aus ihre Feldzüge nach Istrien auf. Zu dieser Zeit lag die damalige Siedlung Tergeste im Gebiet der Histrer und war Teil von Illyrien. Die Menschen hier unterstützten den Feldzug der Römer und so kam es, dass sich 128 v. Chr. erstmals Römer*innen hier auf dem Hügel San Giusto in Tergeste ansiedelten. Tergeste wurde erstmals 104 v.Chr. urkundlich erwähnt. (2015 fanden Forscher in San Rocco (neben Muggia) ein römisches Militärlager, Nähere Infos zu den Funden in San Rocco findet ihr hier.)
Der Name Tergeste wird übrigens in unterschiedlichen Quellen den Veneti zugeschrieben. Denen wiederum wird eine Verbindung mit den Illyrern zugeschrieben. Tergeste kann also wie folgt übersetzt werden: „Terg“ bedeutete Markt, „Este“ Stadt.
Ein kurzer Exkurs zur Villa Maritima in Barcola
Noch v.Chr. erbauten die Römer in Barcola auf der Höhe der heutigen Viale Miramare 48, zwischen dem heutigen Friedhof und der Kirche San Bartolomeo, eine feudale Villa Maritima. In der römischen Antike wurden zahlreiche solcher Luxus-Villen erbaut. Insbesondere am Golf von Neapel, der spanischen Mittelmeerküste und an der Cote d´Azure.
Die Villa in Barcola umfasste Terassen, einen Prunksaal, Wohnbereiche, Garten, Therme u.v.m. Hier wurden einige Kunstwerke gefunden, die im Museum in San Giusto besichtigt werden können.
Davon ausgehend entwickelte sich Barcola. Damals unter dem Namen Vallicula. Zunehmend siedelten sich Patrizier und Adelige an, die den damaligen Luxus-Tourimus zum Blühen brachten. Und schon damals wurde Wein an den Hängen angebaut – insbesondere der Lieblingswein der Frau von Augustus, Livia, der Vino pulcino.
Tergeste Triest um und nach Christi Geburt unter den Römern
Damals wurde Tergeste insbesondere als Grenzfestung gegen die Japyden genutzt. Mitte des 1. Jhd. entwickelte sich Tergeste zu einem wichtigen Hafenort im römischen Reich. Zu dieser Zeit wurde Tergeste/Triest auch an die Handelsstraßen der Adria sowie in die julischen Alpen angeschlossen und durch Stadtmauern geschützt. Zu dieser Zeit lebten in Triest rund 12.000 Einwohner*innen, die die Stadt um eine Basilika und ein Theater ergänzten.
Tergeste war zwar eine wichtige Hafenstadt, konnte aber Aquileia in der regionalen Bedeutung nie überholen. Dies mündete letztlich darin, dass sich rund 300 n.Chr. die Stadt rückentwickelte. Die reichere Bevölkerung aus Tergeste zog sich zurück und investierte nicht mehr. Die Rückentwicklung zeigte sich auch in der Architektur, wo für Mauern wieder häufiger Holz verwendet wurde und die Häuser einen stärkeren ländlichen Charakter bekamen.
- 476 n.Chr. begann für Tergeste mit dem Ende des weströmischen Reiches eine Zeit der latenten Veränderung. Die Stadt wurde nun abwechselnd von Ostgoten, Byzantiner und Langobarden geführt.
- 774 n.Chr. kam schließlich Karl des Große.
- Rund 250-300 Jahre später übernahm der Bischof von Triest die weltliche Macht
- 1203 erfolgt dann für 180 Jahre die Eroberung durch Venedig.
- Das war keine schöne Zeit in Triest. Die Stadtmauer wurde abgerissen, die Konflikte waren intensiv. Nachdem es keine eigene Armee gab, mussten die Bürger von Triest parat stehen.
Triest und die Habsburger
1382 stellten sich die Triestiner*innen dann freiwillig unter den Schutz der Habsburger. Sie erschienen den Triester*innen weit genug entfernt (so formulierte es mal eine Reiseführerin), um die Unabhängigkeit der Stadt fortführen zu können. Leopold III übernahm am 30.09. in der Grazer Burg das Protektorat. Dabei sagte er die Unabhängigkeit zu und behielt sich das Vorrecht, den militärischen Statthalter zu ernennen. 85 Jahre später kam es wieder zu einigen Bürgerkämpfen und Verwüstungen in Triest. Diese führten letztlich dazu, dass die Unabhängigkeit immer geringer wurde. Als Vertretung für die Habsburger fungierten die Grafen von Montenari.
1508 und 1509) gab es kurzzeitig neuerliche Besetzungen durch Venedig. Fast 200 Jahre später dann auch durch Napoleon, nämlich 1797, 1805–1806 und 1809–1813).
Der Aufschwung von Triest als Freihafen
Auf dem Bild seht ihr die eigentliche u. perspectivische Vorstellung der Stadt und des Seehafens Trieste. Sie stammt aus der Zeit zwischen 1750 and 1759 von Albrech Carl Seuttern, dem kaiserlichen Geografen von Augspurg.
Ein Rundgang zu den Überresten aus der römischen Zeit in Triest
Wenn ihr auf den römischen Spuren wandeln wollt: Schaut euch doch auch diesen Beitrag an – er führt euch von Station zu Station 🙂