Ich hatte noch nie viel über Quallen nachgedacht, aber im Frühjahr sind sie seit Jahren meist nicht zu übersehen: zigtausende Quallen, die in Oberitalien im Frühjahr angeschwemmt wurden und aufgrund der Überfischung gut überleben können. Sie sind im Übrigen eine besondere Art – eine der Größten in der nördlichen Adria: Lungenqualle (Rhizostoma pulmo). Eine solche Qualle (=Medusa) erreicht einen Schirmdurchmesser von rund 60 cm, manchmal auch 90 cm! So findet ihr also auch in Triest Quallen!
Solche Quallenschwärme, auch Quallenblüten genannt, gibt es vermehrt seit der Jahrtausendwende in der Adria, vor Spanien und England.
Doch woran liegt´s, dass es so viele sind:
- die Quallen mögen es warm – die Klimaerwärmung und die steigende Temperatur des Meeres spielen ihnen somit in die Hände
- Quallen ernähren sich über ihre Tentakel/Arme von Plankton, der normalerweise von anderen Meeresbewohnern verspeist wird – aufgrund der Überfischung hat die Zahl der Meeresbewohner jedoch massiv abgenommen
- Die Fortpflanzung erfolgt sexuell und asexuell und damit häufig und einfach:
Die Keimzelle einer „erwachsenen“ Qualle wird ins Wasser abgegeben, dadurch bildet sich eine befruchtete Eizelle. Die daraus entstehende Larve setzt sich an einem Felsen fest und entwickelt sich zu einem Polypen mit durchschnittlich 16 Tentakel, über die sie sich ernähren. Diese pflanzen sich durch bis zu 8-malige Teilung (Knospung) weiter fort und können auch den Winter überdauern, in dem es ihm eigentlich zu kalt ist. Die hier entstehenden Larven sitzen auf dem Polypen und werden gleichzeit ins Wasser abgegeben und der Kreislauf beginnt.
Sind in Triest Quallen gefährlich?
Nein, eigentlich nicht! In einzelnen Fällen kann es zwar zu Hautirritationen kommen, die aber rasch wieder abklingen sollten…
Gehen wir mit den Quallen schwimmen?
Ehrlich? Eher nicht! Manchmal sind es schon richtig viele…