Triest hat sich in der Monarchie insbesonder unter Maria Theresia zum österreichen Hafen und zu DEM Handelszentrum der Monarchie entwickelt und war um 1900 einer der größten Kaffeehandelsplätze. Dadurch hat der Kaffee die Stadt mitgeprägt: Nirgendwo ist der Kaffeekonsum so hoch wie in Triest und auch eigene Bezeichnungen bei der Bestellung von einem Kaffee haben sich entwickelt:
üblicherweise | in Triest |
Espresso | un nero (dieser wird auch gerne im Glas getrunken, dann heißt es „un nero in b“ (bicchiere) |
Cappuccino | un caffelatte |
Macchiato (Espresso mit einem Schuss mit und Milchschaum) | un capo (in b, wenn ihr ihn im Glas haben wollt) |
koffeinfrei | deca (in b, wenn ihr wollt) |
Espresso mit einem Tupfen Milchschaum | un goccia oder un gocciato |
und das Croissant (italienisch Cornetto) dazu… | …Brioche |
Aber gebt Acht, wenn ihr nach Venetien fährt und einen Nero bestellt, bekommt ihr Rotwein statt Kaffee 😉
Insider Tipp
Kaffeeröstereien in der Stadt des Kaffee
Die bekanntesten Marken kennt ihr bestimmt – ich persönlich hatte bislang aber nicht am Radar, dass z.B. Illy und Hausbrandt aus Triest stammen.
Hausbrandt
…wurde 1892 von Hermann Hausbrandt, einem Kapitän der österreichischen Handelsmarine, gegründet. Importiert wurden damals aus aller Welt grüne Kaffeebohnen (die auch heute noch am Molo VII geliefert werden). Er kaufte damals Rohkaffee am Hafen und begann ihn selbst zu rösten. So entstand die erste Kaffeedynastie.
Illy
…wurde 1933 vom ungarischen Geschäftsmann Francesco Illy: Er kam nach dem 1. Weltkrieg nach Triest und fand hier seine drei großen Lieben: seine Frau, die Stadt Triest und den Kaffe. Sein Traum war, den weltbesten Kaffee anzubieten und mit dieser Vision hat sich Illy zum größten Kaffeeproduzenten Triests entwickelt (Quelle: illycaffé). Sein Enkel Andrea Illy leitet das Unternehmen und war auch als Bürgermeister Triests politisch aktiv und gründete 1999 die Universitá del Café. Hier könnt ihr auch als Laien diverse Kaffee-Kurse machen, wenngleich sie nicht ganz so günstig sind…
La Triestina
Triest wäre nicht nicht die Stadt des Kaffee´s, gäbe es nicht auch viele kleine Röstereien, wie z.B. die 1948 gegründete Torrefazione „La Triestina“. Sie ist mit der monatlichen Röstung von max. 1.000 kg Kaffee die vielleicht kleinste Rösterei in Triest und ein Besuch samt Verkostung lohnt sich allemal – insbesondere, weil sich das Lokal direkt im wohl italienischsten Teil von Triest, im Cavana-Viertel in der Altstadt, befindet!
San Giusto
…ist eines der Familienunternehmen, die ebenfalls beim Triestiner Kaffeeverband mit dabei sind. Das Unternehmen wurde 1949 von Libero Petronio gegründet und trägt den Namen des Schutzpatrons des Kaffees von Triest als Namen – so wie auch die Kirche und der Stadtteil hinter der Piazza Unita heißen. San Giusto Caffé findet ihr nicht in den großen Handelsunternehmen, könnt ihr aber in kleinen Läden und online beziehen und hier direkt vorbei schauen und Kaffee verkosten: