Ich liebe überschaubare Radausflüge in Gegenden, für die das Auto zu aufwändig ist und die zu Fuß zu weit sind. Euch geht´s auch so? Dann ist dieser Ausflug von Triest über das alte Stadtzentrum in Muggia und dem Boa Beach in Muggia bis zur Grenze nach Slowenien genau das Richtige für euch – ein bisserl Radfahren, ein wenig Kultur, ein bisserl chillen und baden 🙂

Wenn das nichts für dich ist, kannst du auch gemütlich mit dem Boot zum Boa Beach fahren 😊

Hier mal ein kurzer Überblick:

Delfino Verde bringt euch mit dem Boot direkt vom Molo Bersaglieri in Triest (das ist jener links vom Molo Audace) ins Zentrum nach Muggia oder eben auch zum Boa Beach. Auf dem Boot könnt ihr große wie kleine Fahrräder um einen kleinen Aufpreis ganz unkompliziert mitnehmen. Nähere Informationen findet ihr auf der homepage von Delfino Verde, die aktuellen Abfahrtszeiten findet ihr hier.

Mit dem Rad von Zentrum in Triest nach Muggia ist natürlich auch eine Variante und überschaubar anstrengend – Radwege gibt es auf dieser Strecke allerdings kaum.

Vom Zentrum in Muggia geht´s an der Küste entlang – wenn ihr wollt bis weit über die Grenze zu Slowenien. Es gibt zwar auch hier keinen Radweg und ihr fährt auf der Straße, aber zumindest im Sommer fahren die Autos sehr langsam auf der Suche nach einem Parkplatz, um an einem der Strandabschnitte zu baden 😉

Ankaran / Ancarano, Obalno-kraška, Slovenia

Lazzaretto, Veneto, Italy

Grenze Italien Slowenien

Forte Olmi

Boa Beach, Lazzaretto

Stadtstrand Lungomare Venezia

Porto San Rocco

Delfino Verde Station Muggia

Ankunft in Muggia

Alora: wenn ihr in Muggia angekommen seid, dann könnt ihr durch die Stadt schlendern (nähere Infos findet ihr hier) oder gleich losfahren und am Abend hier essen. Im Sommer fährt das letzte Boot von Muggia nach Triest üblicherweise um 20.05 Uhr zurück – aber Achtung, bitte unbedingt kontrollieren!

Von Muggia bis zur Grenze nach Slowenien

Wenn ihr in Muggia losfährt, seht ihr rechts von euch eine Art „Stadtstrand“ mit sehr vielen Einheimischen. Lungomare Venezia ist quasi das Barcola von Muggia. Um diesen Strandabschnitt zu besuchen braucht ihr kein Fahrrad, das sind nur wenige Meter – also fährt weiter, das Beste kommt noch!

Am Ende des Lungomare kommt gleich auch Porto Rocco – ein Marina-Resort, das bis zu546 Boote mit einer Länge von 8 bis 60 Meter beheimaten kann. Rund um diesen Hafen liegt ein Feriendorf, das von Luigi Vietti, einem der bekanntesten italienischen Architekten, entworfen wurde. Ihr könnt durch das Resort durchradeln oder über die Straße außenrum fahren. Mir persönlich erscheint es ein wenig wie die kleine Schwester von Porto Piccolo in Sistiana und wie ihr diesem Blog entnehmen könnt, stehe ich mehr auf alte Kultur denn auf moderne Feriendörfer, aber das ist eine andere Geschichte…

Boa Beach in Muggia

Wenn ihr hier vorbei seid, dann kommt nach ca. 1 km nach der Kurve ein cooler Abschnitt, Boa Beach! Wir finden diesen Platz sehr einladend zum chillen, schwimmen, sporteln und tratschen. Es gibt einige Sportflächen, einen Kinderspielplatz mit einem kleinen Kinderbecken und, mein Highlight: ein Abschnitt mit Liegewiese, wo ihr auch Liegen borgen könnt. Hier habt ihr einen tollen Ausblick auf Triest, auf´s Meer, könnt euch ein Eis holen, ins Meer springen und was immer euch Spaß macht!

Fort Olmi

Wenn ihr noch weiterradeln wollt (wirklich weit war´s ja noch nicht), dann könnt ihr ein wenig Geschichte in euren Trip einfließen lassen und den Hügel hinauf zum Forte Olmi radeln: Diese Befestigungsanlage ist vom künstlichen Schwarzkiefernwald „Bosco della Fortezza“ umgeben. Die Harzpflanzen und die Brise vom Meer sollen balsamische Eigenschaften haben und insbesondere bei Atemwegserkrankungen helfen.

Das Fort selbst war einer der strategischen Verteidigungspunkte. Es war von einem Graben umgeben und über eine Zugbrücke zugänglich – von hier aus sind die beiden Seitenpfeiler gut sichtbar. Diese befinden sich an der Straße, die San Floriano mit Chiampore verbindet. Die Befestigungsanlage beherbergte früher Kanonen und Mörser, die Pulverbehälter stammen aus dem Jahr 1864. Erst kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Befestigungsanlage aufgegeben und in den 1930-iger Jahren von der Miliz für militärische Übungen wiederverwendet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage als Flakposten genutzt.

Lazzaretto

Wenn ihr die Straße nach Lazzaretto wieder runter zur Küste fährt, kommt ihr bei dem Lazzarett-Gebäude vorbei, das Mitte des 19. Jahrhunderts als Quarantäne-Ort für Seefahrer*innen erbaut wurde. Heute dient es als logistische Basis der Armee. In Richtung des kleinen Hafens, der sich zur Bucht öffnet, findet ihr einige versunkene römische Molen und Fischteiche.

Und wenn ihr bei Lazzaretto seid, seid ihr wenige Meter später an der Grenze zu Slowenien. Die Grenze ist äußerst unspektakulär, aber nice to see.

Slowenische Grenze

Jetzt könnt ihr noch ein Stück weiterfahren nach Slowenien, dann kommt ihr zur Punta San Bartolomeo. Auch hier habt ihr einen Badeplatz – sehr einfach, ein wenig heruntergekommen, im Sommer mit dürren Liegewiese, einem ehemaligen zerfallenen Kiosk, aber: ein traumhafter Ausblick nach Triest! Allein dafür ist es den Ausflug wert!
Und wenn ihr noch ein wenig weiterfährt, fährt ihr mitten durch Weinhänge, bis ihr einige Kilomenter, vorbei an einem riesigen Campingplatz, in der slowenischen Stadt Ankaran seid.

Von Muggia bis Ankaran sind es rund 10 Kilometer in eine Richtung.

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